Sex in the Cities Vol 1 (Amsterdam) , livre ebook

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Amsterdam ist nicht nur für seine Grachten oder seine beeindruckenden Sammlungen
mit Meisterwerken Rembrandts, Vermeers und van Goghs bekannt, sondern auch für
sein der Venus gewidmetes Museum, das jährlich mehr als 500 000 Besucher anzieht.
Reisende aus der ganzen Welt strömen in diesen „Tempel der Venus“ gleich neben dem Hauptbahnhof.
Seit 1985 von Monique van Marle und ihrem Vater geleitet, ist diese Sammlung erotischer Kunstwerke in der Qualität ihrer Objekte, Drucke und alten Fotografien einzigartig. Abgesehen vom Voyeurismus, bietet dieses Museum eine außergewöhnliche Ausstellungsfläche für die Geschichte der erotischen Kunst. Begleiten Sie den Autor auf seiner Führung, die nicht nur umfassend, sondern auch abwechslungsreich illustriert ist.
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Date de parution

31 décembre 2015

Nombre de lectures

11

EAN13

9781781607619

Langue

Deutsch

Poids de l'ouvrage

32 Mo

Sex intheCities HalnsJürgjen Dökpp AMSTERDAM
Autor: HansJürgen Döpp Redaktion der deutschen Ausgabe: Klaus H. Carl
Layout: Baseline Co. Ltd 61A63A Vo Van Tan Street 4. Etage Distrikt 3, Ho Chi Minh City Vietnam
© Confidential Concepts, worldwide, USA © Parkstone Press International, New York, USA ImageBarwww.imagebar.com
© Bécat PaulÉmile, All rights reserved © BerthomméSaintAndré Estate/Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris © Cesar, All rights reserved © Galdi Vincenzo, All rights reserved © Lockeridge William, All rights reserved © Rojankovsky Feodor, All rights reserved © Vargas Alberto, All rights reserved
Weltweit alle Rechte vorbehalten. Soweit nicht anders vermerkt, gehört das Copyright der Arbeiten den jeweiligen Fotografen, den betreffenden Künstlern selbst oder ihren Rechtsnachfolgern. Trotz intensiver Nachforschungen war es aber nicht in jedem Fall möglich, die Eigentumsrechte festzustellen. Gegebenenfalls bitten wir um Benachrichtigung.
ISBN: 9781781607619
2
HansJürgen Döpp
SexinhetsieitC
AMSTERDAM
Inhalt
Der Venustempel – Das SexMuseum in Amsterdam
Lüsterne Lektüre
Odysseus – Der Gesang der Sirenen
Sade – Der Triumph der Einbildungskraft über die Vernunft
Freud – Das Zwischenreich der Kunst
A. H. Francke – Das pädagogische Fantasieverbot
Rousseau – Die Utopie des sprachlosen Glücks
Platonische Schürzenjäger – Zur pornografischen Fotografie
Fotografieren – Ein Koitus auf Distanz?
Erotische Phantasmagorien des einsamen Auges – Überlegungen zu Marguerite Duras´Der Mann im Flur
Bibliografie
Abbildungsverzeichnis
7
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33
49
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95
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135
165
183
196
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6
Der Venustempel – Das SexMuseum in Amsterdam t ls das SexMuseum 1985 eröffnet wurde, dachte niemand A daran, dass sich damit auch Geld verdienen ließe. In den ersten Wochen war der Eintritt sogar gratis, während es seitdem jährlich von etwa 500 000 AmsterdamTouristen besucht wird.
Vielleicht war es ein gutes Omen, als man bei den Ausschachtungsarbeiten im Untergrund des Hauses auf zwei alte erotische Gegenstände stieß: eine angebrochene Kachel mit einem kartenspielenden Mann in Erektion (die Erregung des Gewinners?) und eine kleine antike, bronzene Hermes Figur mit mächtigem Glied, die ein holländischer Kaufmann vor Jahrhun derten wohl aus dem Mittelmeerraum mitgebracht hatte. Diese Figürchen galten damals nicht nur als Symbole der Fruchtbarkeit, sondern generell als Glücksbringer.
Monique van Marle dürfte damals die jüngste Museumsdirektorin Europas gewesen sein. Deshalb war sie auch auf die Unterstützung ihres Vaters angewiesen. Man wusste aber, dass es ein allgemeines Interesse an den historischen und künstlerischen Aspekten der Erotik gab.
Während alle Bereiche des kulturellen Lebens in Europa durch Museen repräsentiert sind, blieb dieser zentrale Lebensbereich lange marginali siert, obwohl Künstler aus allen Kulturen der Erde Hervorragendes auf diesem Gebiet geschaffen haben. Fragt man in Kunstmuseen nach eroti scher Kunst, erhält man in der Regel abschlägigen Bescheid.
Zum Teil aufgrund der bürgerlichpuritanischen Ankaufspolitik, die z. B. von Rowlandson, dem Meister der erotischen Karikatur, eineLandschaft mit Postkutsche(1818) erwirbt, nichts aber von dem, was für ihn typisch ist. Oderwenn im Bestand etwas vorhanden istschämt man sich dessen und versteckt es im Keller. „Nicht inventarisiert, da nicht verwertbar!“ steht auf dem Inventurzettel eines Koffers, den ich im Keller eines renommierten deutschen Museums gefunden habe.
Alberto Vargas, Plakatentwurf für das Museum, um 1990.
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Teller mit erotischen Motiven, Ende 19. Jh. Frankreich. Porzellan.
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Da der öffentliche Kultursektor langsamer und konservativer auf den Wandel der sexuellen Moral in den letzten dreißig Jahren reagierte, konnte nur eine private Initiative den Anstoß zur Gründung eines solchen Museums geben.
Die Reaktionen der ersten Besucher bestätigten die Erwartungen: Das Publikum nahm das Museum an! Alte und junge Menschen, Männer und Frauen zeigten sich gleichermaßen interessiert.
Mit wachsendem Erfolg baute man den Bestand aus. Kein Objekt, das nicht durch die Hände Moniques ging, die nun, nach einem langjährigen Lernprozess nicht nur mit Liebe, sondern auch mit großer Sachkenntnis ihre Exponate bewertet. Anfangs ging die Sammlung qualitativ noch sehr in die Breite. Heute aber konzentriert man sich auf Spitzenstücke.
Mit der Ausweitung der Sammlung wurde es notwendig, neue Räume im alten Amsterdamer Haus ins Museum einzugliedern. Das Labyrinthisch Verwinkelte der Museumsführung hat zur Folge, dass sich dem Besucher immer wieder neue überraschende Einblicke eröffnen.
Monique van Marle ist eine Frau, und damit verbindet sie mit dem Museum ganz eigene Zielsetzungen. Natürlich, einmal will man einmal mehr zeigen, dass Sex und Erotik nicht eine Erfindung unserer Zeit sind. Die wenigsten Menschen haben eine Ahnung davon, dass das, was sie als die „natürlichste Sache der Welt“ bezeichnen, zugleich die „geschichtlichste Sache der Welt“ ist, die in tausendfältigen Formen und Ausprägungen existiert.
„Viele Frauen wissen nicht“, meint Monique van Marle, „warum Sex für Männer so interessant ist.“ Und viele Männer haben keine Ahnung von Erotik. Sie betreten ein Museum in der neugierigen Annahme, das zu finden, wofür ganz Amsterdam Reklame macht – und werden auf die angenehmste Weise enttäuscht. Vulgäre Erwartungen werden hier nicht bedient, aber an diesem Ort entdeckt man, wie sehr in unseren Köpfen Sexualität von RotlichtVorstellungen okkupiert ist.
Denn das, was im landläufigen Vorurteil viel zu oft und immer noch als etwas Schlechtes, Sündhaftes und Verbotenes angesehen wird, stellt sich hier in allgemeiner Heiterkeit dar.
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JapanischeShungaMalerei, um 1900. Aquarell.
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